ID-Nr. 50230
Faune dévoilant une Dormeuse
Faun, der eine Schlafende aufdeckt,
Original-Aquatinta und Kupferstich, 12.06.1936,
31,6 x 41,7 cm,
Bloch 230, Baer 609/VI B.d, S.V. 27,
250 Ex., auf Vergé de Montval mit Wasserzeichen Vollard,
signiert
GALERIE FETZER
Sontheimer Straße 18
89567 Sontheim an der Brenz
Tel: +49 (0) 7325-6125
Fax: +49 (0) 7325-4495
E-Mail:
bfetzer(at)galeriefetzer.de oder
Wir haben keine festen Öffnungszeiten.
Bitte vereinbaren Sie einen Termin mit uns -
tagsüber, abends oder am Wochenende
Wir sind für Sie da!
ALLE RECHTE VORBEHALTEN. GALERIE FETZER
ALLE RECHTE VORBEHALTEN. GALERIE FETZER
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Suite Vollard
Die Suite Vollard bildet sowohl im graphischen Œvre als auch im Gesamtwerk Picassos einen Schwerpunkt von herausragender Bedeutung.
Auflage: 303 Exemplare
3 Folgen auf Pergament, von Picasso 1937 mit roter Tinte signiert und nummeriert
50 Folgen auf vergé de Montval mit breitem Rand und Wasserzeichen „Montval“
250 Folgen auf vergé de Montval mit schmalem Rand und Wasserzeichen „Montval“
Zwischen September 1930 und Juni 1936 waren 97 Radierungen entstanden, die später als „Suite Vollard“ zusammengefasst wurden. Picasso hatte hierfür entgegen einer weit verbreiteten Meinung keinen Auftrag des Pariser Kunsthändlers Ambroise Vollard erhalten, sondern hat diesem 1937 die Kupferplatten im Tausch gegen eine Reihe wichtiger Gemälde, die er für seine eigene Sammlung haben wollte, überlassen.
Um eine Folge von 100 Blättern anbieten zu können, wurde sie um 3 Portraits von Vollard ergänzt und im Jahr 1939 von Roger Lacourière in einer Auflage von 300 Exemplaren gedruckt. Vollard starb im Sommer dieses Jahres an den Folgen eines Autounfalls und konnte die Graphiken nicht mehr in den Handel bringen. Während des Krieges erwarb der Pariser Kunsthändler Henri Petiet nahezu die gesamte Auflage aus dem Nachlass und begann 1946 mit dem Verkauf. Zu diesem Zeitpunkt waren die Graphiken unsigniert, Picasso hat jedoch bis in die Mitte der 60er Jahre alle Arbeiten die ihm aus dieser Folge vorgelegt wurden bereitwillig mit seinem Namenszug versehen.
Die Blätter der Folge sind keinem bestimmten Thema zuzuordnen, wenngleich viele von ihnen in enger Verbindung zueinander stehen. Trotzdem können sie in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden: „Das Studio des Bildhauers“ und „Der Minotauros“. Die Arbeiten zu dem erstgenannten Thema fallen in die Zeit von 1930 bis 1935, in der Picasso als Bildhauer in Boisgeloup arbeitete. Er zeigt sich hier als von Modellen und Statuen im klassischen Stil umgebenen Künstler.
Für die Darstellung seines persönlichen Konflikts zwischen triebhaft egoistischem Verlangen und fairem, zivilisiertem Verhalten greift Picasso die Figur des Minotauros auf. Diese Gestalt aus der antiken Mythologie vermag als Mischwesen, das halb Stier und halb Mann ist, diesen inneren Konflikt hervorragend zu symbolisieren. Seine Darstellungen unterscheiden sich aber grundlegend vom antiken Mythos, wo der Minotauros stets isoliert in seinem Labyrinth gefangen bleibt. Picasso stellt ihn wie ein Wesen dar, das - wie selbstverständlich - unter den Menschen lebt und sich wie ein Mensch verhält. Dementsprechend tritt der Minotauros in seinen Bildern als fröhlicher Zecher, charmanter Gesprächspartner oder zärtlicher Liebhaber auf, dessen Verhalten von seinen Partnerinnen erwidert wird. Aber der Minotauros lädt auch Schuld auf sich, indem er Frauen vergewaltigt und schwängert, wofür er stirbt oder als Blinder bzw. Geblendeter auf eine Insel verbannt wird.
1881
Pablo Ruiz Picasso wird am 25. Oktober in Málaga geboren. Sein Vater José Ruiz Blasco ist Zeichenlehrer.
1892
Tritt in die Zeichenklasse der Kunstschule La Corogne ein. Erste Zeichnungen von Tauben und Stierkämpfen entstehen.
1897
Eröffnung des Lokals 4 Gats in Barcelona, in dem sich fortschrittlich orientierte Intellektuelle und Künstler treffen. Er erhält in Madrid für das akademisch gemalte Bild Wissenschaft und Mitleid eine Goldmedaille.
1899
Freundschaft mit Jaime Sabartès, seinem späteren langjährigen Sekretär.
1900
Erste Parisreise.
1901
Ausstellung bei Ambroise Vollard, Paris. Beginn der blauen Periode.
1902
Rückkehr nach Barcelona. Mehrere Reisen nach Paris.
1904
Wohnt jetzt ständig in Paris im Bateau-Lavoir. Freundschaft mit Fernande Olivier. Es entsteht die Radierung Das frugale Mahl.
1905/06
Die Radierfolge Saltimbanques entsteht. Die rosa Periode.
1907
Zahlreiche Varianten zu Les Demoiselles d’Avignon.
1908
Bekanntschaft mit Georges Braque. Entwicklung des Kubismus.
1909
Die Galerie Thannhauser, München, zeigt Picasso erstmalig in Deutschland.
1912
Synthetischer Kubismus. Erste Collagen. Vertrag mit Kahnweiler.
1916
Jean Cocteau macht Picasso und Diaghilew miteinander bekannt.Picasso arbeitet an der Aufführung Parade für die Ballets Russes mit.
1917
Reise nach Rom, Neapel, Pompeji mit Olga Koklova. Bekanntschaft mit Strawinsky. Premiere der Parade im Théâtre du Châtelet, Paris.
1918
Heirat mit Olga Koklova.
1920
Picassos und Olga Koklovas gemeinsamer Sohn Paolo wird geboren.
1922
Les Demoiselles d’Avignon für 25.000 Franken verkauft.
1924
Erste Monographie von Pierre Reverdy.
1925
Beteiligung an der Surrealisten-Ausstellung in Paris.
1927
Heimliche Freundschaft mit der noch minderjährigen Marie-Thérèse Walter.
1930
Kauft das Schloss Boisgeloup. Beginnt mit den Radierungen, die später in der Suite Vollard zusammengefasst werden. Ihre Themen: Kunst, Liebe, und der Konflikt zwischen den Geschlechtern. Die Gestalt des Minotauros wird zum Alter Ego des Künstlers, der Stierkampf zum Synonym für den Geschlechterkampf.
1931
Ausstellungen in Paris und London: Thirty Years of Pablo Picasso.
1933
Collage und Zeichnungen für das erste Heft der Zeitschrift Minotaure.
1935
Picassos Geliebte Marie-Thérèse Walter bringt eine Tochter zu Welt: Maya. Picasso verlässt Marie-Thérèse. Die Radierung Minotauromachie entsteht als das einzige Werk in der „schlimmsten Zeit meines Lebens“ (Picasso).
1936
Spanischer Bürgerkrieg. Picasso bekennt sich zur republikanischen Regierung, radiert die anti-francistische Bilderfolge: Traum und Lüge Francos. Freundschaft mit Dora Maar.
1937
Für den spanischen Pavillion auf der Pariser Weltausstellung malt Picasso das Anti-Kriegsbild Guernica.
1939
Große Ausstellung im Museum of Modern Art, New York: Picasso. Forty Years of his Art.
1941
Er bleibt in dem von den Deutschen besetzten Paris; schreibt das Drama in sechs Akten Wie man Wünsche beim Schwanz packt.
1943
Freundschaft mit François Gilot.
1944
Picasso wird Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs.Retrospektive auf dem Salon d’Automne (Salon de la Libération).
1945
Beginnt sich intensiv mit der Lithographie zu beschäftigen, druckt bei Fernand Mourlot, Paris.
1946
Große Retrospektive im MOMA, New York: Picasso. Fifty Years of his Art.
1947
In Vallauris entstehen seine ersten Keramiken. Sie zeigen hauptsächlich arkadische Motive wie etwa Faunsköpfe, später kommen Stierkampfdarstellungen hinzu. François bringt den gemeinsamen Sohn Claude zur Welt.
1948
Das erste Originalplakat entsteht als Werbung für Produkte aus Vallauris. Bis 1964 wird Picasso für jede Sommersaison ein bis zwei unterschiedliche Plakate neu entwerfen.
1949
Louis Aragon wählt die Lithographie einer weißen Taube für das Plakat des ersten Weltfriedenskongresses in Paris aus. Dieses Motiv wird äußerst populär. Picasso nennt seine Tochter Paloma (Taube). Ihre Mutter ist François Gilot.
1954
Tod von Derain und Matisse. Ausstellung im Maison de la Pensée Française.
1955
Olga Koklova stirbt.Retrospektive im Musée des Arts décoratifs, Paris. Henri-Georges Clouzo dreht den Dokumentarfilm Mystère Picasso. Picasso-Ausstellungen in Köln, München und Hamburg.
1960
Retrospektive in der Tate-Gallery in London.
1961
Picasso heiratet im Alter von 80 Jahren Jaqueline Roque in Vallauris.
1962
Ausstellung im Museum of Modern Art, New York: Picasso. An American Tribute.
1963
Tod von Georges Braque und Jean Cocoteau. Eröffnung des Picasso-Museums in Barcelona.
1965
François Gilot und Carlton Lake veröffentlichen das Buch Leben mit Picasso. Picasso erkrankt und wird operiert.
1966
Tod von André Breton. Retrospektive Hommage à Pablo Picasso im Grand und Petit Palais, Paris. Zahlreiche stark erotisch geprägte Radierungen entstehen. Sie sind charakteristisch für sein Alterswerk.
1971
Picasso ist der erste lebende Künstler, dem die Ehre zuteil wird, im Louvre ausgestellt zu werden.
1973
Picasso stirbt am 8. April in Mougins bei Cannes.