Als Maler und Pianist interessiert mich das Wechselspiel zwischen Musik und Malerei. Das Anliegen meiner Arbeiten ist es, Musik mit einer bildnerischen Sprache sichtbar zu machen. Ausgangspunkt für die Findung einer eigenen Bildsprache war die Zusammenarbeit mit dem deutschen Komponisten Gerhard Stäbler. Die zu seiner Musik im Malprozess spontan entstandenen Farblinien und Gitterraster dienten der späteren Inspiration für die sich entwickelnde charakteristischen Gestaltungsmerkmale der Arbeiten: Wiederkehrende Strichreihungen, horizontale, vertikale und diagonale Überlagerungen, die vielfältige Strukturen und Muster entstehen lassen. Diese geben den Bildern eine innere Ordnung, in denen Melodien, Rhythmen, Takte, Pausen, Synkopen und Mehrstimmigkeit mitschwingen. In den schwarz-weiß-grauen Arbeiten zeigt sich vor allem die Vorliebe zum rhythmischen Geschehen auf dem Bildgrund. Die Werke mit farbigen Lineaturschichten heben hingegen Gestik, Klang und Emotionalität hervor. In den Bildern schwingen nicht nur bekannte Kompositionen, sondern auch eigene Klänge und Melodien. Insofern sind die Arbeiten als ein Wechselspiel aus musikalischer und malerischer Inspiration zu betrachten.

Nikola Dimitrov

Nikola Dimitrov

  • geboren 1961 in Mettlach/Saar
  • Studium an der Musikhochschule des Saarlandes
  • 1984 Musikerzieherexamen
  • 1988 Konzertreife als Pianist
  • Künstlerische Entwicklung im Spannungsfeld zwischen Musik und Malerei
  • Seit 2000 freie künstlerische Tätigkeit als Maler
  • Stipendium der Stiftung Kulturbesitz Sankt Wendel
  • 2012/13 Artist in Residence, Basel (CH)
  • Mitglied im Westdeutschen Künstlerbund
  • Mitglied im Deutschen Künstlerbund
  • lebt und arbeitet in Heusweiler bei Saarbrücken und in Köln

In Analogie zu musikalischen Strukturen entfalten sich die Bildwelten von Nikola Dimitrov als Überlagerungen und Durchdringungen verschiedener reduzierter Einzelelemente, die in der Gesamtwahrnehmung der Malerei auf visueller Ebene einen vielfältigen Klang erzeugen, der auf Takt, Rhythmus, Modulation und Variation basiert.

Andreas Bayer