Werke

… Als Kind in der total zerstörten Stadt Düsseldorf entdeckte ich den Zauber der verschiedenen Materialien. Nachhaltig gefielen und gefallen mir noch heute zerbrochene Ziegelsteine mit ihren vielfältigen Nuancen von Rot und Orangetönen.

Aber auch später die Schulkreiden (am liebsten farbig), bis zum letzten Krümel verwendet, haben mich bis heute nicht mehr losgelassen.

Was mich besonders daran fasziniert?

Es ist die Poesie des Materials, die Farbigkeit, die Feinstruktur, sowie der Rhythmus der unterschiedlich gebrochenen Kreidestücke, die immer wieder zum kreativen Prozess einladen.

Die gestalterischen und ästhetischen Möglichkeiten sind unerschöpflich.

Reiner Seliger

Dr.  Heidi Brunnschweiler schreibt im Katalogtext „UP AND DOWN“ von 2020 u. a.:

Irgendwann entdeckte Seliger Kreide als Material mit faszinierendem Innenleben. Kreide unterscheidet sich von Ziegelsteinen durch eine leuchtende Farbigkeit und eine pulverisierte Feinstruktur. Reliefs aus Industriekreide sind eine zweite wichtige Werkgruppe in Seligers Oeuvre. Die ihm gelieferten Abfallbestände sind zwar nach Farben geordnet, stammen aber aus verschiedenen Produktionsdurchgängen. Sie weisen deshalb unterschiedliche Farbnuancen und Feinstrukturen auf, die der Künstler gezielt für seine Kreidereliefs nutzt.