In den letzten drei Jahrzehnten hat Rita Rohlfing ein gewaltiges Œuvre geschaffen. Peu à peu und in wohlüberlegten, logischen Schritten hat sie ihre traditionell in der Fläche angelegte Bildkunst auch in den dreidimensionalen Raum übertragen. Sie ist eine Künstlerin, die bei ihrer Präsentation mit den ihr vorgegeben Räumen und Architekturen spielt und es vermag, mit ihrer Kunst Täuschungen und ständig wechselnde visuelle Reize zu erzeugen.
So trifft man auf die sogenannten untitled spaces mit auf Aluminiumplatten gemalte Malereien mit einer kaum wahrnehmbaren porösen Oberflächenstruktur. Diese Arbeiten mit ihren extrem spitzen und stumpfen Winkeln scheinen wie auf der Wand zu schweben. Sie stehen im Dialog mit den color space objects, Wandobjekte aus mattiertem Acrylglas, in denen sich die Farbe im Inneren befindet. Diese wie jene Werke beeindrucken durch ein faszinierendes Zusammenspiel von stiller rationaler Strenge und zugleich irritierender Wirkung. Bei meiner Arbeit geht es um die Auflösung des Materiellen“, erläutert die Künstlerin. Gänzlich durchschauen kann man die Arbeiten von Rita Rohlfing nicht.
Diana Lenz-Weber | Auszug aus der Eröffnungsrede zu RITA ROHLFING – RETRO-PERSPEKTIVE im Gustav-Lübcke-Museum Hamm vom 15.05.2022
Rita Rohlfing
- 1964 geboren in Bad Oeynhausen
- 1985-91 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
- 1992 Meisterschülerin von Bernd Minnich und Roland Dörfler
- 1994-95 Studium an der School of Visual Arts in New York, USA
- 2004 Nachwuchsstipendium Bildende Kunst der Kunststiftung NRW
- 2013 Preisträgerin des Bildhauersymposium Heidenheim WERK 13
- 2014 artist in residence Stipendium, Linz (A)
- 2018 Leo-Breuer-Preisträgerin 2018, LVR-LandesMuseum Bonn (DE)
- 2022 Neustart Kultur Stipendium,Stiftung Kunstfonds
- lebt und arbeitet in Köln