Le Cocu magnifique

Le Cocu Magnifique

Mappe mit 12 Radierungen und Aquatinten, 1968, Bloch 1244 – 1255, Baer 1432 – 1443, Cramer 140

Thematischen Anreiz empfing er von Fernand Crommelyncks Schauspiel Le Cocu Magnifique, das er mit zwölf Illustrationen versah. Von den Brüdern Aldo und Piero Crommelynck gedruckt, werden sie mit dem Text zwei Jahre später herausgegeben.

Auflage: 200  Exemplare

30 Exemplare, mit einer extra Suite auf Richard-de-Bas mit breitem Rand, nummeriert von 1 bis 30

150 Exemplare, nummeriert von 31 bis 180

18 Vorzugsausgaben, 10 mit einer Suite, nummeriert von I bis XVIII

2 Exemplare fürs Archiv, bezeichnet O + OO

Bruno liebt seine Frau Stella abgöttisch und geht so weit, sie vor seinem alten Freund Petrus sogar die Brust als Symbol ihrer Schönheit entblößen zu lassen. In diesem Spannungsfeld erwacht Brunos Eifersucht. Von da an geht es abwärts. In allem und jedem sieht Bruno den Liebhaber, den Ehebruch und lässt sich durch keine Liebesbeteuerungen Stellas beirren. Zum Schluss fordert er den offenen Ehebruch mit Petrus, da ihm die erwiesene Untreue lieber ist als der quälende Zweifel. Als er selbst schließlich zum Karneval – in Verkleidung – Stella verführt, nimmt er dies als Beweis und Grund, sie den lynchwütigen Dorfweibern zu überlassen. Nur der Ochsenhirte kann sie retten und nimmt sie mit sich fort.

Picasso schafft diesen Zyklus im Alter von 85 Jahren und wie meistens bei ihm, beziehen sich die Illustrationen nicht direkt auf das Stück. Die Gestalt des „Gehörnten“ besitzt durchaus den Charakter eines freien Zitats. So handeln seine Darstellungen von Voyeurismus, Eros und dessen theatralischer Inszenierung als wesentliche Triebfeder menschlichen Handelns im Allgemeinen und künstlerischer Kreativität im Besonderen.